Montag, 25. April 2011

In einem Zoo

-Guten Tag. Ähm... Ich glaube, mit den Tapiren stimmt etwas nicht.

-Was soll denn mit den Tapiren nicht stimmen?

-Das weiss ich eben nicht, Sie sind ja der Experte.

-Wie kommen Sie denn darauf, dass mit den Tapiren etwas nicht stimmt?

-Sie bewegen sich seltsam, nicht so, wie man sich vorstellt, wie sich Tapire bewegen. Nicht so, wie die Tapire im Fernsehen. Die Tapire im Fernsehen bewegen sich meist mehr auf diese Weise... Sehen Sie? Der Tapir hier mehr so.

-Die Tapire im Fernsehen? Wo gibt es im Fernsehen Tapire?

-Sie haben recht, noch sind Tapire im täglichen Fernsehprogramm krass untervertreten. Völlig unverständlich, meiner Ansicht nach. Aber unter uns gesagt: Ich arbeite grade an einem Drehbuch für eine Fernsehserie, in der ein Tapir Verbrechen aufklärt. Sind diese Tapire dressiert? Könnte man sie nicht so dressieren, dass sie sich genau wie die anderen Tapire im Fernsehen bewegen? Dem Zuschauer kann man schliesslich nichts Neues zumuten. Würde man ihm diese Tapire hier zumuten, er verstünde die Welt nicht mehr.

- Es gibt doch keine Tapire im Fernsehen.

- Ja eben, das möchte ich ja ändern. Sind diese Tapire dressiert?

- Na ja... Sie kommen, wenn man was zu fressen dabei hat.

- Hervorragend!

- Sie schnüffeln einen dann mit ihren kleinen Rüsseln ab.

- Ja, sie haben Recht, die Rüssel sind ganz schön klein. Das könnte ein Problem sein.

- Was?

- Haben sie nicht einen Tapir da mit einem etwas längeren Rüssel?

- Durchaus, haben wir. Julia. Aber das ist ein Elefant.

- Ein Elefant, hmm... Zeigen Sie mir den einmal?

- Sicher.

Sie gehen ein Stück.

- Die sind ganz schön gross. Im Fernsehen sehen die kleiner aus. Stimmt mit diesen Elefanten alles?

- Ich denke ja.

- Sind diese Elefanten dressiert?

- Nein, sie kommen nicht einmal, wenn es was zu fressen gibt.

- Können diese Elefanten Verbrechen aufklären?

- Ja, das machen sie den ganzen Tag.

- Hervorragend! Zwei Stück gerne, zum Mitnehmen.


Dienstag, 12. April 2011

Probleme beim Weltverbessern

Als ich sah, wie ein Kindersoldat mit der Pistole am Kopf gezwungen wurde, das Gehirn aus dem Schädel seiner geköpften Mutter zu löffeln, saß ich gerade im Kino und aß Popcorn.

Dienstag, 5. April 2011

WENN DIE WELT ZU KOMPLIZIERT WIRD (AKW IN JAPAN, GADDAFI IN LIBYEN UND GUTTENBERG IN TROUBLES), schreibe ich über die Liebe. ODER: In Zeiten des Kapitalismus kann ich dir mein Herz nicht schenken.


Wir gehen dort hin
wo ich dich anschauen kann:

Ein Irrgarten wär dein Augenpaar.
Dein Haar permanent dem Wind
ausgeliefert.

Es wäre Herbst. Du würdest sagen:
Wir setzen jetzt Mützen auf.
Wir überwintern im Warmen.

Es wäre Frühling.
wir setzen die Mützen ab, und
fegen die Herzen aus.

Wir sonnenkitzeln, wir erregen 
öffentliche Ärgernisse
in allen Wetterlagen, und 

liegen uns gut. 
Zu Recht unter den Irren.